Chris Noah

Es ist kein Geheimnis, dass die Nostalgie der 1980er Jahre im Indie-Pop/Rock seit Jahren vorherrschen ist und Künstler beeinflusst, die damals noch nicht einmal geboren waren; und das trifft auch auf Chris Noah zu. Der lettische Künstler gilt als eines der vielversprechendsten Songwriter-Talente in seinem Heimatland. Noahs Musik spiegelt eine eklektische Mischung aus versierten Pop-Sounds wider, zu denen er Elemente aus Rock, Klassik und Indie hinzufügt und seine tief empfundene Stimme zur Geltung bringt. 

Tracks wie „Fall Through” und „The Line” liefern sämtliche sommerlichen 80er-Jahre-Sounds in voller Stärke, von den bassgetriebenen Arrangements über die bratzigen Gitarren bis hin zu den eingängigen Keyboard-Riffs und erinnern an an die Musik von Brian Adams und Corey Heart. Aber Chris Noah gibt sich nicht mit der bequemen Nostalgie-Zuschreibung zufrieden: Er nähert sich der gewichtigen Aufgabe des Vintage-Sounds mit Anmut und großem Songwriting-Können. Seine Fähigkeiten brachten ihm einen Vertrag bei einem Major-Label ein, dem baltischen Künstlerentwicklungszentrum Made In Baltics von Sony Music. 

Im März 2020 erschien Noahs „Distance”-EP mit vier Songs, die von seinem langjährigen Kollaborateur Kristofer Harris (Bears Den, Belle and Sebastian etc.) aus London produziert wurden. Die EP erhielt eine Nominierung als Bestes Popalbum des Jahres beim Lettischen Musikpreis. Der Sound ist hier viel glatter, vor allem dank der auf Hochglanz polierten Produktion. In der Tat klingt ein großer Teil dieser Veröffentlichung so, als wäre er dazu gedacht, beim wiederholten Hören im Hintergrund zu verschwinden. Noah beweist erneut, dass er ein erstklassiger Sänger ist, der Melancholie oder Freude mit der gleichen charmanten Leichtigkeit und entwaffnenden Kraft ausdrücken kann.