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Gwenno, Taylor Swift, Shania Twain
Freestyle
Country-Comedy mit persönlicher Note
" Das witzige Emo-Kind von Nashville und Shania Twain "
Mit ihrer dritten Single „I Wanna Be A Cowboy, Baby!“ sorgte Ciara Mary-Alice Thompson aka CMAT in ihrer Heimatstadt Dublin für ordentlich Aufsehen. Das lockere Stück Pop mit leichtem Country-Einschlag stellt die charismatische und komödiantische Herangehensweise der Künstlerin an das Songwriting in den Mittelpunkt.
Ihre Fans wollten mehr. Und als das Debütalbum „If My Wife New I’d Be Dead“ (den grammatikalischen Twist hat sie sich ausgedacht) erschien, bespielte CMAT bereits die größten Hallen der Stadt. Das Album, das vom lokalen Musikmagazin Hot Press als „zweifellos eines der aufregendsten irischen Popdebüts des Jahrhunderts“ bezeichnet wurde, war nur ein weiteres Zeichen dafür, dass CMAT schnell zu einer Marke wurde: komödiantisch lässiger Pop, überwältigende Bühnenpräsenz und eine Vorliebe dafür, ihre Veröffentlichungen mit bunten Cartoons als Artwork zu versehen.
Hinter all dieser Farbenpracht steckt die Musik von CMAT. Und die ist geprägt von Melancholie und zahlreichen kulturellen Referenzen. Die Selbstanalyse in „I Don’t Really Care For You“ („I just spend seven hours looking at old pics of me, Tryna pinpoint where the bitch began“), den Sozialkommentar in „Communion“ („I’m never gonna own a house or impress my family“) und die Anspielungen auf das Nachtleben der irischen Hauptstadt in „Every Bottle (Is My Boyfriend)“ („Every bottle is a boyfriend that didn’t work out, Every dance off is a feeling I could do without“).
Das ist nicht weniger als eine Momentaufnahme der Malaise des modernen jungen Lebens in Dublin – Spaß trifft auf das Erlangen moderner Freiheiten, auf das Gefühl, dass die feineren Dinge des Lebens immer das Eigentum anderer bleiben werden. Diese Erkenntnis der kulturellen Zugehörigkeit ist vielleicht der Grund, warum CMAT so schnell und leicht Anschluss fand. Trotz ihrem Hang zu Nashville – ihr Sound hat definitiv einen Hauch von Country, fast wie eine abgeschwächte Shania Twain mit einem coolen irischen Unterton) ist CMAT schlicht und einfach „Dublin pur“.
Im März 2023 wurde sie mit Choice Music Prize für das beste Album des Jahres 2022 ausgezeichnet. Dass sie den Award bekommen würde, galt als sicher. Nur CMAT selbst war sich nicht sicher. Vielleicht spiegelt diese Haltung ihre Prioritäten. Da sie aufgrund einer Tournee den Preis nicht persönlich entgegennehmen konnte, fragte sie auf Twitter, ob ihre Heldin Sinead O’Connor bei der Bekanntgabe noch im Gebäude gewesen sei (O’Connor hatte früher am Abend einen anderen Preis erhalten). Sie hätte sich keine Sorgen machen müssen. Auch wenn O’Connor noch nicht weiß, wer CMAT ist, wird sie sich eine solche kulturelle Meisterleistung nicht mehr lange entziehen können.