Die Wilde Jagd

Über uns

" Gespenstischer Synthesizer-Soundtrack zu einem Avantgarde-Horrorfilm der 70er-Jahre. "

Mit seinem avantgardistischen Projekt Die Wilde Jagd gibt Sebastian Lee Philipp den cineastischen Schlangenbeschwörer – er macht sich nackig. Den Namen hat Philipp einem deutschen Märchen entliehen, das sich um das Übernatürliche dreht und sich mit der Rolle des Todes in unserem täglichen Leben auseinandersetzt. Philipp verkörpert diese dunkle Mythologie in seiner Arbeit – ganz besonders auf seiner am 23. Februar 2023 erschienenen LP „Ophio“.

In Anlehnung an den griechischen Begriff „Ophiologie“, die Lehre von den Schlangen, beschreibt das Album den Prozess einer Verwandlung, bei der Ende und Anfang zu verschwimmen beginnen. Und wie eine Schlange, die sich im Dunkeln häutet, entfaltet sich auf „Ophio“ ein filmisch-düsterer Minimalismus, gepaart mit orchestralem Weltenbau und einer schmerzhaften Poesie in deutscher Sprache.

Das Album zeigt die aktuelle Entwicklung im Sound des deutschen Produzenten. Mit der vierten LP verschreibt sich Die Wilde Jagd den Klängen des Krautrock und der Neuen Deutschen Welle und lässt dabei immer mehr psychedelische und düster-atmosphärische Elemente in seine Arbeit einfließen. Mit jeder Verwandlung wird „Die Wilde Jagd“ noch spezieller und erzählerischer, eine Entwicklung, die in „Ophio“ kulminiert. Auf dem Titeltrack des Albums singt Philipp: „Ophio, Ophio, sagst du. Liegt am Ende von dir noch das Beste vor mir?“ – so, als würde er sich selbst als Künstler kommentieren. Schon ganz gut tiefsinnig.

Die LP endet mit dem Stück „Ouroboros“, eine Anspielung auf das antike Symbol der Schlange, die ihren eigenen Schwanz frisst, als würde sie den endlosen Kreislauf der Kreativität anerkennen. Was dieser Schlange an Biss fehlt, macht sie durch Kreativität bei der Suche nach neuen Revieren bei der nächsten wilden Jagd wieder wett.