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Nenny, Wet Bed Gang, Mayra Andrade
Freestyle
Afro-Funaná-Soul-Funk
" Ein wahrer Funk-Soul-Brother – angetrieben von afrikanischen Beats "
„Dino D’Santiago bereichert die Welt mit Funaná.“ Schrieb einst der Rolling Stone. Ich denke jedoch, das stimmt nicht ganz, bzw. reicht nicht aus: Dino bringt Afrika in die Welt.
Der Musiker wurde in Portugal geboren – seine Eltern waren von den Kapverden nach Europa gekommen. Mit seiner Musik hat er in den vergangenen Jahren viel Aufmerksamkeit erzeugt und die komplexe afrikanische Rhythmik, vor allem jedoch die Kultur des Kontinents populär(er) gemacht. Dabei geholfen haben ihm Musiker*innen, die mit allen Wassern gewaschen sind: Seiji (Bugz in the Attic), Kalaf und Branko (Buraka Som Sistema) und sogar Madonna.
Seine Idee: die warmen Sounds des Funaná, ein Style, der von den Kapverden stammt, mit aktuellen Vibes zu mischen. Vibes, die alle Fans von Jay-Z, Chaka Khan und Burial aufhorchen lassen würden. Was als Kind im Kirchenchor begann, hat sich längst weiterentwickelt. Nach einer intensiven Auseinandersetzung mit HipHop – und besonders dessen Hooks – ist der Musiker auf dem Weg der musikalischen Selbstverwirklichung. Mit den traditionellen Rhythmen des Batuque (afrikanische Trommeln), dessen Synkopen er in langsamen Songs arrangiert – und dazu sowohl auf Portugiesisch als auch auf Criolo singt.
2021 veröffentlichte Dino D’Santiago mit „Badiu“ sein drittes Album innerhalb von drei Jahren. Ein durchaus politisches Statement: Als „Badiu“ bezeichnet man die, die der Sklaverei auf der kapverdischen Insel Santiago entkamen. Mit diesem Album zollt er all denen Tribut, die sich der Unterdrückung widersetzt und um ihr Leben gekämpft haben. Gemeinsam mit anderen gleichgesinnten Musiker*innen – zum Beispiel Lido Pimienta aus Kolumbien, Rincon Sapiencia aus Brasilien oder Slow J aus Portugal entstand so ein Dialog, der sich überall spüren lässt: Auf der kribbligen Haut, im fragenden Herzen und im pumpenden Magen. Ist das der Fado des 21. Jahrhunderts?
Picture credits: Daryan Dornelles