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Maarja Nuut

Experimentell / Estland (Tallinn)
Maarja Nuut
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Björk, iamamiwhoami, Fever Ray

Freestyle

Neo-klassischer Alternative trifft auf dunklen Folk und eklektischen Electro.

" Spring kopfüber in das unbekannte Terrain ungeschliffener Improvisationen "

Maarja Nuut ist eine Sängerin, Geigerin, Electro-Künstlerin und Komponistin, deren Arbeit eine große Bandbreite an Musikwelten umspannt. Nach einer klassischen Ausbildung und Abschlüssen von mehreren renommierten Musikschulen und -institutionen hat sie sich in verschiedene Genres vertieft: klassische Hindustani-Musik während ihres Studiums in Neu-Delhi, estnische Archivklänge und Tanz, ethnomusikalische Forschung und in jüngster Zeit die äußeren Grenzen von Looping und elektronischen Klängen.

Angetrieben von ihrem Instinkt und ihrer Neugier, entspringt diese Erkundung einem inneren Bedürfnis und dem Wunsch, die musikalische Sprache, die Techniken und die Ausdrucksqualitäten der jeweiligen Welt zu erforschen – Elemente, die sie in ihre eigene, hypnotisierende Kunst einfließen lässt.

(c) Photo by Zbanski Kino

Nach der Veröffentlichung ihres gut besprochenen Album aus dem Jahr 2013 mit dem Titel Soolo, trat die estnische Künstlerin erfolgreich auf und gewann an Popularität in ihrem Land. Drei Jahre später veröffentlichte Nuut ein weiteres Album, Une Meeles. Die neue Platte überraschte mit kühnen Experimenten, in denen sich Neo-Klassik und dunkler, kalter Folk mit dem Alternativen mischten. Schon das erste Hören von Une Meeles weckte Assoziationen mit isländischen Bands wie múm und Rökkurró.

Seit der Veröffentlichung ihres Debütalbums Soolo im Jahr 2013 erhielt sie neben zahlreichen Auszeichnungen auch viel Lob von der Kritik und tourte mehrmals als Solokünstlerin durch die Welt. Bekannt für ihre fesselnden, oft hypnotischen Live-Auftritte, hat sie auch mit einer Reihe von Künstlern wie Sun Araw, Chamber Choir of Europe, Kristjan Järvi, Kiya Tabassian, Howie B und Hendrik Kaljujärv AKA Ruum zusammengearbeitet.

Maarja Nuut & Ruum (2018)

Auf dem 2018 erschienenen Album Muunduja verschmelzen Maarjas klassisch-folkige Wurzeln perfekt mit der Welt der unwirklichen Klänge von Ruum. Hierdurch hat sich Nuuts Musik auf ein höheres Niveau erhoben. Sowohl auf dem Album als auch bei Konzerten präsentieren Maarja Nuut und Ruum einen schwer einzuordnenden Sound, der vom Zuhörer verlangt, dass er sich voll und ganz darauf einlässt. Wenn man die Platte in ihrer Gesamtheit erlebt, kann man bisher unbekannte Emotionen und Eindrücke entdecken, die sich im Kopf einnisten. Dunkelheit und Eklektizismus, verstärkt durch Texte, die auf Estnisch gesungen werden, geben einem das Gefühl, an alten, mystischen Riten teilzunehmen. Auf ihrem neuesten Album wird dieses Gefühl noch stärker.

Das Album mit dem Titel „World Inverted” wurde am 11. September 2020 veröffentlicht. Die Platte ist voller Kontraste und extremer Emotionen. Gespenstischer, stickiger Techno beschwört mal Angst, mal Hoffnung herauf. Obwohl, wie Nuut zugibt, die Menschheit als Inspiration diente, klingt das Album nicht wie von dieser Welt. Die abstrakten Strukturen der Songs sorgen für ein weites Feld an Eindrücken – von verstörendem, schläfrigem Delirium bis hin zu beruhigenden, sanften Soundscapes. Maarja Nuut und Ruum (der das Album mitproduziert hat) haben einen Raum geschaffen, in dem die Einflüsse von Künstlern wie Kiasmos, Max Cooper und Boards of Canada mit intimen Reflektionen verschmelzen. Drei der Lieder auf dem Album haben Texte, die von den Werken von Dichtern inspiriert wurden, darunter W.B. Yeats und Elizabeth Bishop. Das verleiht der Platte einen noch transzendenteren, sinnlichen Charakter.

Wenn man Nuuts Musik hört, bekommt man Lust, Estland zu besuchen und herauszufinden, warum ihre Musik gerade so klingt.