The Screenshots

Sich verändernde und beunruhigende Zeiten verlangen oft nach einem ehrlichen Blick auf unsere Welt. Etwas, das unbeschwert, temperamentvoll und lustig ist, im Gegensatz zu düster und ängstlich. Die deutsche Indie-Rock-Band The Screenshots hat sich auf diese Art von schnoddrigem, sozialem Kommentar spezialisiert. Ursprünglich bekannt durch ihre schnell sprechenden, satirischen Twitter-Avatare, entschied sich die Band schließlich, sich als die Kölner Musiker Dax Werner, Kurt Prödel und Susi Bumms zu entlarven.

Die Band setzt sich mit modernen und nachdenklichen Themen auseinander, wie z.B. den wirtschaftlichen Nöten und dem Vermieten der eigenen kleinen Wohnung an fremde Gäste auf „AirBnB”; der (huch) fake-ambitionierten Natur der heutigen Zeit in „Träume”; und der narzisstischen Natur der zeitgenössischen Kultur in „Manchmal”.

Diese Art des ehrlichen und satirischen Songwritings hat ihnen in Deutschland bereits viel Lob eingebracht: Das Magazin Rolling Stone bezeichnete sie als „den aufregendsten deutschsprachigen Gitarrenrock der Stund“, und Der Spiegel kürte ihr aktuelles Album mit „2 Millionen Umsatz mit einer einfachen Idee” zur Platte der Woche.Die Band hat es seit ihrer Debüt-EP „Ein Starkes Team“ weit gebracht, aber ihre einfache Rock-Punk-Sound-Ästhetik, ihre allgemeine Passivität und ihre Finger-am-Puls-Mentalität hat den deutschen Mainstream überzeugt.

Sie sind keine Million Meilen von dem konversationellen Geist entfernt, mit dem IDLES das Vereinigte Königreich überschwemmt haben, aber im deutschen Kontext wird die Band eng mit Bands wie Die Nerven verglichen. The Screenshots liefern einen scharfen und dringend notwendigen Diskurs über die Erwartungen und Realitäten der aktuellen deutschen Jugend, dargeboten auf eine Art und Weise, die weit davon entfernt ist, zu nüchtern oder forsch zu sein. Denn wer schaut heutzutage schon zu Elon Musk als Idol auf, wenn die Idole eher man selbst sein könnte; Kids, die mit einer simplen Idee zwei Millionen Umsatz machen können.