Neuigkeiten

Music Moves Europe Talent Awards 2021

6 min read


Music Moves Europe Talent Awards 2021

Beim diesjährigen MMETA-Award dominierten Frauen. Die acht Gewinner*innen wurden bei der digitalen Preisverleihung des Eurosonic Noorderslag Festivals bekannt gegeben.

MMETA 2021

Die Music Moves Europe Awards 2021 waren eine genreübergreifende Reflexion der besten neuen europäischen Musik des Jahres, wobei aufstrebende weibliche Künstler die Show als Nominierte und Gewinner dominierten. Die britische Künstlerin Mel C moderierte die Veranstaltung, und die EU-Kommissarin für Innovation und Jugend, Mariya Gabriel, verkündete den Public-Choice-Gewinner.

Die jährlichen Music Moves Europe Talent Awards, die nun bereits zum dritten Mal verliehen werden, spiegeln traditionell die Entwicklung aktueller Musiktrends wider. Hier werden Musiker*innen aller Genres ausgezeichnet, um ihren Einfluss auf Ausdruck und Schaffen der europäischen Szene zu feiern und zu ehren. Als Beleg für die universale Qualität von Musik singen die meisten der diesjährigen Acts in ihrer Muttersprache, wie z.B. Alyona Alyona, Lous and The Yakuza, Melenas und Vildá. Selbst wenn wir die Texte nicht verstehen – beim Hören entwickelt sich sofort ein Verständnis. Eine Verbindung zu den Fähigkeiten und der musikalischen Sprache. Wann war diese Verbindung je wichtiger als heute?

Vilda

2021 stellte die extravagante Kulisse der Veranstaltung eine völlig neue Erfahrung dar, stellvertretend für die aktuell sozial-distanzierte Welt. Ein Event mit Maske? Praktisch unvorstellbar. Darum wurde die Verleihung am 15. Januar digital auf der Plattform Nite Hotel gestreamt. So konnten Fans trotz aller Beschränkungen so nah wie möglich bei den Bands sein. Musik hat Menschen schon immer verbunden. Und auch wenn es schwer ist, die Stimmung eines Live-Events in unseren eigenen vier Wänden adäquat abzubilden – das Konzept der MMETA zu erleben, war spannend. Und: Es ist gut zu wissen dass Künstler*innen weiterhin aktiv und kreativ sind. Allein dafür gebührt ihnen Anerkennung.

Moderiert wurde das Event von Melanie C, dem ehemaligen Mitglied der Spice Girls. „Sporty Spice“ hin oder her – auch als Solo-Künstlerin hat sie es geschafft hat, in ganz Europa in den Charts zu landen. Melanie C trat die Nachfolge der bisherigen Moderatoren Jools Holland, Eric Corton und Thomas Neuwirth an.

MMETA Nite Hotel 2021

Der jährliche EU-Preis für populäre und zeitgenössische Musik wurde durch das Programm Creative Europe mit zusätzlicher Unterstützung der Stadt Groningen, der Provinz Groningen und des niederländischen Ministeriums für Bildung, Kultur und Wissenschaft ermöglicht. Die Auszeichnungen wurden von ESNS und dem Reeperbahn Festival in Zusammenarbeit mit Yourope, der European Broadcasting Union (EBU), der Independent Music Companies Association (IMPALA), dem International Music Managers Forum (IMMF), Liveurope, Live DMA, European Music Exporters Exchange (EMEE) und Digital Music Europe (DME) verliehen.

Die Liste der Nominierten war beeindruckend und vielfältig: Alyona Alyona (Ukraine), Bratři (Tschechien), Calby (Dänemark), Crystal Murray (Frankreich), Inhaler (Irland), Julia Bardo (Italien), Lina_ Raül Refree (Portugal), Lous and The Yakuza (Belgien), Melenas (Spanien), Mero (Deutschland), My Ugly Clementine (Ostereich), Nea (Schweden), Rimon (Niederlande), Sassy 009 (Norwegen), Squid (Großbritannien) und Vildá (Finnland). Die Auswahl der Nominierten ist komplex. Für den 2021er-Preis bestand das Netzwerk aus 179 Expert*innen aus 31 europäischen Ländern, die sich zur Teilnahme bereit erklärt haben. Die Daten werden aus vielen Quellen zusammengetragen und zu einer Shortlist aller Künstler*innen destilliert, die in Frage kommen. Zusätzliche Punkte konnten über Punkte für eingetragene (ETEP) Festivalauftritte gewonnen werden.

Alle 16 nominierten Acts bekamen als Auszeichnung Unterstützung bei der Promotion und einen Auftritt beim Eurosonic Nominiert*innen wurden mit Unterstützung für ihre Promotion und einem Auftritt bei Eurosonic. Dazu konnten sich acht Gewinner*innen über 10.000 € freuen. Die Jury bestand aus Wilbert Mutsaers, Julia Gudzent, Katia Giampaolo, Huw Stephens und dem Ehrenmitglied Naaz (dem letztjährigen Public-Choice-Gewinner).

My Ugly Clementine by Hanna Fasching

DIE BENEIDENSWERTEN ACHT:

Die acht Gewinner der MMETA 2021 sind:

Alyona Alyona (Ukraine): Die Rapperin Alyona Savranenko hat Body Positivity, Mobbing und weibliches Empowerment in Songs verpackt, die den aktuellen Stereotypen im Hip-Hop die Stirn bieten.

Inhaler (Irland): Die Band kombiniert die New-Wave-Innovation von Depeche Mode mit der dunklen Sensibilität von Joy Division. Den Fans anderer aktueller Pioniere aus Irland wie Fontaines DC beweisen sie, dass sie viel mehr sind als die Band von Bonos Sohn; eine weitere beeindruckende Naturgewalt aus Dublins neuer Post-Punk-Szene.

Julia Bardo (Italien): Die Künstlerin aus Manchester wurde in Italien geboren und hat eine Fülle von Einflüssen aus den 1960er-Jahren wie Mina und Nancy Sinatra im Gepäck, ist aber auch im Indie-Pop verwurzelt. Sie weiß, was sie will.

Lous and the Yakuza (Belgien): Ihr emotionaler Hip-Hop spielt sich an der Schnittstelle zwischen Rap, Trap R&B, Pop und dem französischen Chanson ab. Die Zeile „On revient de tout/même du success” aus ihrem Debütalbum „Gore“ belegt, dass Lous mit ihren 24 Jahren bereit ist für den nächsten Schritt in ihrer Karriere.

INHALER © Lewis Evans

Melenas (Spanien): Die neueste Veröffentlichung des Quartetts aus Pamplona, „Dias Raros“, klingt wie ein Spaziergang durch die Geschichte des Indie-Pop – von The Bats über Stereolab und The Pastels bis hin zu The Clouds. Bei der Band kommen alle Einflüsse auf den Tisch, um etwas Neues zu schaffen.

Rimon (Niederlande): Als „das neue Gesicht des Neo-Soul und R&B des 21. Jahrhunderts“wird Rimon gehandelt. Die Künstlerin stammt aus Eritrea und lebt in Amsterdam, ihr Sound ist offen, warmherzig, persönlich und doch universell. In ihrer Musik schwingen immer ihre Erfahrungen mit, die sie als Flüchtling gemacht hat – und natürlich das ganz Persönliche – zwischen Leben, Liebe und Empowerment.

Sassy 009 (Norwegen): Als Trio gegründet, ist Sassy 009 mittlerweile das Soloprojekt von Sunniva Lindgård. Die in Oslo lebende Künstlerin macht abstrakten Elektro-Pop – zwischen Techno, House und Industrial. Harte Beats, gepaart mit soften Synth-Texturen.

Vildá (Finnland): Viivi Maria Saarenkylä und Hildá Länsman verbinden die traditionelle Musik der Samen mit einem lebendigen Sound des Akkordeons und schaffen so eine interessante Mischung aus traditioneller Musik und Improvisation.

<iframe src=“https://www.facebook.com/plugins/video.php?href=https%3A%2F%2Fwww.facebook.com%2FMusicMovesEuropeTalentAwards%2Fvideos%2F1533264593538571%2F&show_text=0&width=476″ width=“476″ height=“476″ style=“border:none;overflow:hidden“ scrolling=“no“ frameborder=“0″ allowfullscreen=“true“ allow=“autoplay; clipboard-write; encrypted-media; picture-in-picture; web-share“ allowFullScreen=“true“></iframe>

Die Fans stimmten online über den Public Choice Award 2021 ab. Die Gewinnerin: die Rapperin Alyona Alyona aus der Ukraine. Die zuständige EU-Kommissarin Mariya Gabrielverkündete das Ergebnis – mit einem Preisgeld von 5.000 € und einer gefilmten Live-Session in den Deezer-Studios.

Die MMETA brachte für die Januar-Ausgabe von Europas wichtigster Musikpreisverleihung eine vielfältige Auswahl von Künstler*innen zusammen und bewies, dass 2021 ein Jahr ist, in dem weibliche Künstlerinnen immer wichtiger werden.

 

Alyona Alyona