Nürnberg

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" Neue belarussische Romantiker unter tiefhängenden Wolken und hohem politischen Druck "

Mit nur 96 Sonnentagen im Jahr (und im Winter sogar nur 2 pro Monat) wird Belarus zu einer wahren Schatztruhe für Cold Wave. Zwischen Sümpfen und Wäldern entstehen trotz der tiefhängenden, schweren Wolken und des hohen atmosphärischen (und politischen) Drucks neue belarussische Romantiker. Die saisonale und wirtschaftliche Depression lässt Minsk im Herbst eine Gemeinsamkeit mit dem Post-Punk erkennen: Manchester.

Yury Luhautsou (Gesang, Bass) und Aleh Sautin (Gitarre) lernten sich in der Schule kennen und ein paar Jahre später – 2016 – wurden sie ein Duo: Nürnberg. Die Jungs wählten einen „deutschen“ Namen, der von der Geschichte der geplatzten Krönung des Großfürsten von Litauen, Vítaŭt, inspiriert wurde. Trotz des deutlichen Einflusses westlicher Musik behält die Band ihre belarussische Identität: Das Besondere ist, dass das Duo auf Belarussisch über Liebe, Schlaflosigkeit, Träume und Ängste der grauen Stadt singt und dabei auf die Traditionen des belarussischen Rocks der 80er zurückgreift. Die Musiker lassen sich laut eigener Aussage vom deutschen und polnischen New Wave, sowjetischen Alternative Bands wie Kino und britischem Post-Punk inspirieren.

2018 veröffentlichten Nürnberg ihre erste EP „U nikudy“ („Ins Nirgendwo“) und ihr Debütalbum „Skryvaj“ („Verstecke es“, 2018) wurde unter dem deutschen Label Squall Recordings und dem amerikanischen Label Death Shadow Records veröffentlicht. Raman Kamahorcaorca von der Band Molchat Doma nahm an der Aufnahme des zweiten Albums „Paharda“ („Verachtung“, 2020) und des neuen Albums „Adkaz“ („Antwort“) teil, das im Februar 2024 unter dem deutschen Label Young and Cold Records veröffentlicht wurde. Im neuen Album geht es um eine Person, die historische Ereignisse erlebt. Da unsere Welt zurzeit ziemlich durchgerüttelt wird, könnte genau das der Soundtrack für die düstere Realität sein, nach der ihr gesucht habt.