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freekind.: Die MMEA-Gewinner-Band gestaltet die Zukunft

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freekind.: Die MMEA-Gewinner-Band gestaltet die Zukunft

Beim diesjährigen Music Moves Europe Awards (MMEA) konnte sich eine vielfältige und breite Palette von Newcomer:innen aus dem gesamten Kontinent beweisen. Auch dieses Jahr wurden anlässlich des etablierten Showcase-Festivals, das Anfang dieses Jahres im Januar beim ESNS (Eurosonic Noorderslag) im niederländischen Groningen erneut Auszeichnungen an die strahlenden aufstrebenden Talente verliehen. Europavox setzte sich mit einer der Gewinner-Bands, dem R&B-Duo freekind., zusammen, um herauszufinden, welche Auswirkungen die Awards auf ihre Karriere haben und haben werden.

Die MMEA – ursprünglich die European Border Breakers Awards – feierte voller Stolz ihr 20-jähriges Bestehen im Stadsschouwburg Theater und lud frühere Gastgeber:innen, darunter den britischen Moderator Jools Holland, zur Geburtstagsfeier des europäischen Förderpreises ein.

„Es war sehr bewegend. Eigentlich hatten wir uns vorgenommen, nicht auf der Bühne zu weinen, aber das hat wohl nicht ganz geklappt,“ erklärt Nina Korošak Serčič, die Drummerin von Freekind. „Wir identifizieren uns mit unserem Genre und versuchen, mit unserer Musik Optimismus zu verbreiten und Denkanstöße zu geben. Das lässt sich bei solchen Awards normalerweise nicht so richtig rüberbringen. Es war ein umso schöneres Gefühl, auf dieser Bühne zu stehen.“

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©Niels Knelis

freekind. besteht aus der Kroatin Serčič und der slowenischen Pianistin und Sängerin Sara Ester Gredelj. Die beiden Nachwuchsmusikerinnen lernten sich während ihres Studiums an der berühmten Kunstuniversität Graz (KUG) kennen. Das seelenvolle aber aufmerksame R&B- und Jazz-Outfit veröffentlichte im Jahr 2021 mit „not good enough“ eine erste EP – die Debüt-LP „Since Always and Forever“ folgte. Ihre Musik hat sie über viele Festivalbühnen in Europa geführt, darunter auch zu mehreren Auftritte bei Europavox.

„Das hat in Slowenien ziemlich viel Aufsehen erregt“, antwortet Serčič auf die Frage, wie die Reaktionen auf ihre Auszeichnung war. „Wir wurden sogar in Kroatien erwähnt und auch in Deutschland waren wir Thema. Alle waren super aufgeregt und freuten sich wirklich mit uns. Alle waren sicher, dass wir den Preis gewinnen würden. Wir haben immer noch das Gefühl, einige der wenigen Musiker:innen dieses Genres zu sein.“

freekind. war nur eine der Gewinner:innen des Abends. Auch Giift (Dänemark), Ralphie Choo (Spanien), yunè pinku (Irland), Bulgarian Cartrader (Bulgarien) und Zaho De Sagazan (Frankreich) konnten sich den Preis nach Hause holen. Letztere wurde sogar mit dem Public Choice Award und dem Grand Jury Award ausgezeichnet.

„Es war eine wunderbare Mischung von Acts, die alle einzigartig und besonders waren“, sagt Serčič über die anderen nominierten Künstler:innen. „Es war toll, dass wir die meisten von ihnen kennenlernen konnten. Wir hatten eine großartige Connection zu Jerry Heil (Public Choice-Gewinner von 2023 und Jury-Moderator von 2024) und Kevin Cole (KEXP-Radio-Moderator und Jury-Mitglied). Wir sind mit einigen Leuten in Kontakt geblieben und haben sogar einige Sessions mit ihnen gemacht.“

„Wir lieben alles an Freekind. Ihre Musik ist wie eine riesige Umarmung. So verträumt,“ war die Meinung der Jury, die die Band auszeichnete. Die Auszeichnungen sollen dazu beitragen, Newcomer:innen eine Plattform zu bieten über die sie ein neues Publikum in ganz Europa erreichen können. Neben der Auszeichnung erhalten die Gewinner:innen einen Geldpreis in Höhe von 10.000 € und werden zum MME Education Program Day-Kurs eingeladen, bei dem sie lernen, ihr Können auszubauen und ihre Karriere international zu fördern.

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©Niels Knelis

„Es hat sich auch jetzt schon gelohnt“, antwortet Serčič auf die Frage, welche Auswirkungen der Preis auf ihre bisherige Karriere hatte. „Zum Beispiel haben wir mehr Einladungen erhalten, auf Festivals zu spielen. Ich habe das Gefühl, dass wir jetzt schon gefragter sind und in Zukunft noch mehr Erfolg haben werden. Schließlich ist man Gewinner einer MMEA, das hat in der Branche und bei den Leuten schon gewisse Auswirkungen und es ist auf jeden Fall eine großartige Erfahrung.“

Für Serčič und Gredelj liegt der Wert der Auszeichnung vor allem in den Menschen, denen sie auf ihrem Weg begegnen. „Wir hatten die Chance, mit vielen Menschen zusammenzuarbeiten. Und sie haben sich alle wirklich mit uns über den Preis gefreut.“

Klar, es gibt noch viel zu tun. Das Navigieren in den Gewässern ihres neuen Erfolgs wird nicht einfach sein. „Es ist großartig, dass wir diese Auszeichnung bekommen haben, aber jetzt sind wir auf uns allein gestellt und befinden uns noch ganz am Anfang unserer Karriere“, kommentiert Serčič. „Das Einzige, das wir vermissen, ist eine Art Mentoring-Programm. Wir hätten gerne mehr Feedback von Menschen, die Erfahrung in der Musikbranche haben.“

Auf die Musikerinnen wartet jetzt viel Arbeit. Neue Tracks stehen ebenso auf dem Programm wie Showcases. Die neue Single, die am 26. April erscheint, gibt einen ersten Vorgeschmack auf das nächste Album, das für den Herbst geplant ist. Dazu kommen Gigs bei Colours of Ostrava (CZ) , Winterthurer Musikwochen (DE), Iceland Airwaves (IS) , FOCUS Wales (GB-WLS) and The Great Escape (GB-ENG) – als Teil des ESNS Exchange-Bookings. Läuft bei freekind.

Mehr zum ESNS-Programm gibt es hier.