Hayes & Y

Hayes & Y produzieren an der Schnittstelle zwischen dem Pop von MGMT, dem Zynismus der Talking Heads und den Ideen von Kasabian. Die vier Musiker aus Manchester haben einen besonderen Blick auf die Popmusik der 1980er-Jahre entwickelt, mit Elektro-Pop, Indie-Rock, schimmernden Gitarren und eklektischen Synths verdichtet. Und manchmal klingt diese Mischung sogar ein wenig nach den New Romantics à la Ultravox. Auf „Control“ zum Beispiel. „Our fathers sinned/But I found this synth/So let’s go! (Unsere Väter haben gesündigt/Aber ich habe diesen Synthesizer gefunden/Also lass uns loslegen!)“, singt Blago, bevor einen die treibenden Basslines dazu bringen, aufzustehen und zu tanzen. Dieser Track könnte würde perfekt in einen 80er-Jahre-Spinoff der TV-Serie „Sex Education“ passen. Nur so eine Idee.

Hayes & Y, die Musiker kommen ursprünglich aus Bulgarien, haben einen langen Weg hinter sich gebrach. Alles begann Ende der Nuller-Jahre also Schülerband, die in einer Garage irgendwo in Sofia mit Gitarren und musikalischen Einflüssen experimentierte. Viele Singles, Auftritte, Tourneen, dem Umzug nach Manchester, einen neuen Schlagzeuger und eine Pandemie später scheint die Band eine perfekte Balance zwischen den hellen und dunklen Momenten des Lebens gefunden zu haben und bringt dies kreativ zum Ausdruck. Ihre 2021 erschienene Single „I Never Give Up (It’s Never Enough)“ ist ein Beispiel dafür, spricht von der Erschöpfung, die alle Künstler*innen von Zeit zu Zeit spüren, vom Ehrgeiz und der Zufriedenheit, die mit und in der Kunst entsteht. Die Beats sind lebendig, der Groove verführerisch, und die Indie/Glam-Stomps verleihen dem Sound ein Quäntchen extra Faszination. All das gepaart mit dem starken Songwriting ist schon etwas Besonderes.